Individuelle und organisationsübergreifende Konzepte zur Förderung wissenschaftlicher Karriereverläufe
Komplexe Mechanismen und nicht einzelne Faktoren sind für die vertikale Segregation im Wissenschaftssystem verantwortlich. Ein Element in diesem komplexen Beziehungsgefüge stellen Informationen zu Wissenschaftskarrieren dar, die oftmals durch eine unzureichende Verknüpfung der eher spärlich vorhandenen Datenquellen sowie eine wenig attraktive und unstrukturierte Aufbereitung gekennzeichnet sind. Das deutsche Wissenschaftssystem ist durch seine differenzierten Karrierewege, die zum großen Teil auf das Verstehen des Wissenschafts-systems beruhen und nicht-planbar erscheinen charakterisiert. Die vertikale Segregation im Wissenschaftssystem führt dazu, dass das Wissen von Frauen und somit deren Potential in Wissenschaft und Forschung in Deutschland noch nicht ausreichend ausgeschöpft und genutzt wird.
Wissenschaftseinrichtungen muss es daher in einem strategischen Prozess gelingen vermehrt Frauen für sich zu gewinnen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Ziel des Creating Futures in Science Projektes ist es, die Attraktivität von wissenschaftlichen Karrieren für Nachwuchswissenschaftler/-innen durch einen szenariobasierten, individuellen und organisationsübergreifenden Mehrebenenansatz zu erhöhen. Dazu werden Methoden der Wissensvermittlung mit Methoden aus dem Designbereich kombiniert und vermittelt. Die Verbindung zwischen Elementen der Reflexion und Wissensvermittlung mit dem Konzept der Enabling Spaces (Peschl, 2007) und einem szenariobasierten Ansatz stellen die Neuerung des Creating Futures in Science Ansatzes dar. Die Inszenierung von Karrierepfaden mittels qualitativer, gestalterischer und beratender Elemente eröffnet neue Perspektiven in der Karriereplanung der Teilnehmerinnen. Durch das Creating Futures in Science Konzept soll Wissenschaftseinrichtungen perspektivisch ein methodisch neu gedachtes Instrument zur Nachwuchsförderung an die Hand geben, um in einem strategischen Prozess vor allem vermehrt Nachwuchswissenschaftlerinnen für die Wissenschaft zu gewinnen.
Trübswetter, Angelika; Schraudner, Martina (2013): Szenarien als neue Wege der Informationsbereitstellung: Individuelle und organisationsübergreifende Konzepte zur Förderung wissenschaftlicher Karriereverläufe. In: Busolt, Ulrike; Weber, Sabrina; Wiegel, Constantin; Kronsbein, Wiebke (Hrsg.): Karriereverläufe in Forschung und Entwicklung. Logos Verlag, Berlin.