Der technologische Wandel und neue digitale Technologien bieten ein enormes wirtschaftliches und gesellschaftliches Potenzial und öffnen einen großen neuen Möglichkeitsraum. Um sich angesichts der Vielzahl an Optionen strategisch zukunftsorientiert aufzustellen, stehen im Allgemeinen zwei Fragestellungen im Vordergrund: (1) Welche Bedarfe und Anforderungen an neue Lösungen haben die zukünftigen Nutzer*innen und gesellschaftliche Stakeholder? (2) Was ist bereits technisch möglich und was wird künftig realisierbar sein? Innovationsprozesse beginnen also entweder bei der Bedarfsperspektive oder bei technologischen Entwicklungen. Um aber nachhaltig erfolgreich zu sein, müssen Innovationen sowohl bedarfsgerecht und relevant als auch technisch machbar sein.
Doch wie lassen sich neue gesellschaftliche Trends, Ansprüche und Bedarfe mit neuen technologischen Möglichkeiten kombinieren? Hier fehlt bislang ein Instrument für Unternehmen, Organisationen oder Akteure der Stadt- und Regionalentwicklung, das diese Perspektiven verbindet und für Innovation und Strategieentwicklung nutzbar macht.
Fraunhofer CeRRI und Fraunhofer INT haben einen solchen Ansatz gemeinsam in zwei Forschungsprojekten entwickelt. Dieser Leitfaden stellt mit VORAUSSCHAU² das partizipative Vorgehensmodell zur Zukunftsgestaltung vor, das Technologie- und Gesellschaftsvorausschau verknüpft. Anhand der zwei Fallbeispiele, sowohl aus ländlichen Regionen als auch aus einem urbanen Ballungsraum, wird das Potenzial dieses neuen Ansatzes veranschaulicht.