Das von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) beauftragte Projekt „Pro-Poor Digitalisation Mapping“ untersucht das Potential digitaler Technologien zur Erreichung der SDGs 1 (‚No Poverty‘) und 10 (‚Reduced Inequalities‘). Dabei widmet sich das Projekt der Problematik des „Digital Divide“, d.h. den strukturell unterschiedlichen Voraussetzungen sozialer Gruppen im Zugang zu digitalen Innovationen.
Ohne eine strategische, proaktive Berücksichtigung von Armut und strukturellen Ungleichheiten laufen entwicklungspolitische Digitalisierungsinitiativen Gefahr, bestehende Ungleichheiten weiter zu zementieren und so das transformative Potential digitaler Technologien zu untergraben. Vor diesem Hintergrund zeigt das Projekt konzeptuell die Wirkungszusammenhänge von Ungleichheit und digitaler Innovation auf und identifiziert Strategien, um letztere strategisch für die Reduktion von Armut und sozioökonomischer Spaltung nutzen zu können. Dabei baut das Projekt auf die jahrelange Erfahrung des CeRRI im Bereich der inklusiven, verantwortungsvollen Technologieentwicklung und –gestaltung auf.
Zentrales Ergebnis des Projekts ist der Pro-Poor Digitalisation Canvas – ein diagnostisches Tool, mithilfe dessen sich das entwicklungspolitische Potential digitaler Technologien systematisch evaluieren lässt. Nachdem im Rahmen des Projektes bereits einige digitale Technologien exemplarisch analysiert wurden, stellt die GIZ das Tool fortan als Handreichung für entwicklungspolitische Entscheidungsträger und Impact-Entrepreneure zur Verfügung. Auf der Webseite des Vorhabens steht sowohl eine kurze Arbeitsversion des Tools als auch der umfangreichere Report mit allen Hintergrundinformationen zur Verfügung. Darüber hinaus wurde der Canvas als Teil des Artikels „The Pro-Poor Digitalisation Canvas: Shaping Innovation towards SDGs 1 & 10“ auf der ISPIM Innovation Conference 2020 vorgestellt.