Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, 04/2020-06/2023.
Klimaneutral wirtschaften? Gesund und aktiv sein, bis ins hohe Alter? Gut leben, lernen und arbeiten, dies- und jenseits von urbanen Zentren? Artenvielfalt schützen, im Wasser wie auf dem Land? Hunger beenden, Geschlechtergerechtigkeit herstellen, Ungleichheit reduzieren? Bereits heute sehen wir uns mit einer Reihe von gesellschaftlichen Herausforderungen stetig wachsender Bedeutung konfrontiert. Ziel einer missionsorientierten Forschungs- und Innovationspolitik ist es, eben diesen Herausforderungen – wie sie nicht zuletzt in den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen verankert sind – mit wirkungsvollen Innovationen entgegenzutreten und so bestehendes Wissen zur Wirkung zu bringen. Doch wie gelingt die dafür notwendige Zusammenarbeit verschiedenster gesellschaftlicher Akteure?
Innovation und anwendungsorientierte Forschung sind eine zentrale Säule des Innovationsstandortes Deutschland und Wegweiser mit Blick auf die zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Zugleich stellt die Auflösung linearer Wertschöpfungs- und Innovationsprozesse eine zentrale Herausforderung für Forschungsorganisationen selbst dar. Längst ist die Zeit bilateraler und unidirektionaler Innovationsprozesse zwischen Forschung und Wirtschaft passé. Immer schneller und kürzer werdende Innovationszyklen, die Digitalisierung sowie stetig an Bedeutung gewinnende Fragen der Nachhaltigkeit von Produkten und Dienstleistungen verstärken diese Dynamik und konfrontieren Akteure des Innovationsprozesses mit zunehmend komplexen Problemstellungen. Dazu zählt neben der Nutzbarmachung externen Wissens für Innovationen, die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sowie die Vereinbarung wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Belange. Während sich Innovationsprozesse vor diesem Hintergrund zunehmend gesellschaftlich öffnen, erhöhen neue Akteure wie Start-ups den Druck auf etablierte Strukturen. Um neben der technischen Machbarkeit auch die soziale Anschlussfähigkeit von Innovationen sicherstellen und so einen erfolgreichen Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis gewährleisten zu können, bedarf es einer engen Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft – ein Gedanke, der sich nicht zuletzt in den Leistungszentren der Fraunhofer-Gesellschaft widerspiegelt.
Die Zusammenarbeit in solchen Innovationsökosystemen stellt deren Akteure jedoch auch vor neue Herausforderungen. So gilt es, sich entsprechend der eigenen Ressourcen im Ökosystem zu verorten und dessen Synergiepotential strategisch nutzbar zu machen. Vor dem Hintergrund aktueller Forschungs- und Innovationspolitik erforscht das Projekt Open Innovation Ecosystems, wie Innovationsökosysteme transfer- und missionsorientiert sowie unter Einbezug aller relevanten Stakeholder gestaltet werden können. Ziel des Projektes ist es, die Fraunhofer Gesellschaft durch die Bereitstellung neuer Methoden darin zu unterstützen, den gestiegenen Anforderungen an die Kooperation mit wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Akteuren gerecht zu werden und so den Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis nachhaltig zu stärken.
Das Projekt wird im Verbund mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) durchgeführt und vom Center for Responsible Research and Innovation des Fraunhofer IAO koordiniert.