gEneSys

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Transforming Gendered Interrelations of Power and Inequalities in Transition Pathways to Sustainable Energy Systems

 

Mit der Energiewende entstehen neue Privilegien und Formen der Diskriminierung. In gEneSys erforschen wir, wie eine geschlechtergerechte Energiewende aussehen kann.

 

HINTERGRUND

Die Dekarbonisierung des Energiesystems spielt eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel.  Diese systemische Transformation hat Auswirkungen auf die täglichen Lebenserfahrungen der Menschen, die globale Wirtschafts- und Sozialordnung, die internationale Sicherheit und das nationale Demokratieverständnis.

Um sicherzustellen, dass die Energiewende langfristig gesellschaftlich getragen und akzeptiert wird, muss sie "gerecht und fair" sein – wie die Gruppe der wissenschaftlichen Hauptberater der Europäischen Union empfiehlt. Studien haben jedoch gezeigt, dass die meisten energiepolitischen Maßnahmen geschlechtsblind und ungerecht sind. Das Erreichen von "Geschlechtergleichtheit" – Ziel 5 der Sustainable Development Goals – wird in globalen Transformationsstrategien, allen voran in der Energiewende, in der Regel ignoriert. Hinzu kommt, dass geschlechtsspezifische Ungleichheiten in der Energiewende häufig mit anderen Formen der Diskriminierung - aufgrund von Rasse, sozialer Klasse, Sexualität, Behinderung oder Religion – intersektional zusammenwirken.

ZIEL

Die Analyse der Energiewende aus einer intersektionalen Gender-Perspektive ermöglicht es zu verstehen, wie soziale und identitätsbezogene Merkmale mit Privilegien und Formen der Diskriminierung in der Energiewende verbunden sind. Diese Analyse soll dazu beitragen, soziale Gerechtigkeit in der Energiewende zu fördern und gesellschaftliche Akzeptanz langfristig sicherzustellen. Die Geschlechterverhältnisse sowohl im Globalen Süden als auch im Globalen Norden werden im Hinblick auf die folgende Frage analysiert:

Wie können Gender- und intersektionale Gleichstellungsperspektiven in die Energiewendeprozesse integriert und die Energiegerechtigkeit gefördert werden?

VORGEHEN

Das Projekt wendet einen Mixed-Methods-Ansatz an, es nutzt vorhandene Daten und Literatur und sammelt weitere Daten durch umfangreiche Umfragen. Im Rahmen des ersten Arbeitspakets (AP 1) wird eine systematische Literaturrecherche zur Gender- und sozialen Gerechtigkeit in der Energiewende durchgeführt. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die (Re-)Produktion von Gender- und intersektionalen Diskriminierungsprozessen im Kontext der Energiewende gelegt. Darauf aufbauend wird das CeRRI in AP 2 einen theoretischen Rahmen schaffen, um intersektionale Diskriminierungsprozesse in der Energiewende besser zu verstehen. Dazu führen wir eine quantitative Umfrage mit 30.000 Bürgerinnen und Bürgern in zehn Ländern in Europa und Subsahara-Afrika durch. Danach wird im Rahmen einer Delphi-Studie eine interdisziplinäre Gruppe von Expertinnen und Experten mobilisiert, um die Datenmuster zu validieren und zu erklären. Unter Nutzung der gewonnenen Ergebnisse wird der theoretische Rahmen anschließend auf konkrete Fallstudien der Energiewende angewendet, um zu versuchen, intersektionale Diskriminierungsdynamiken in spezifischen Kontexten darzustellen. Auf der Grundlage dieser Arbeit werden schließlich konkrete Implikationen für Strategien und Maßnahmen entwickelt.

In den weiteren Arbeitspaketen werden konkrete Lösungen zur Förderung der Rolle von Frauen im Energiesystem als ForscherInnen, InnovatorInnen, UnternehmerInnen und Führungskräfte (AP 3), zur Förderung des effektiven Engagements und der Stärkung von Frauen in Afrika (AP 4) und zur Entwicklung glaubwürdiger Wege für eine gleichberechtigte, gerechte und faire Energiewende (AP 5) entwickelt.

 

FÖRDERUNG

Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren (2023 bis 2026). Es wird von Horizon Europe finanziert und zahlt auf die Forschung zur Geschlechtergerechtigkeit in der Energiewende ein.

 

gEneSys- Projekt-Homepage -  https://www.genesys-project.eu/

 

PROJEKTKONSORTIUM

Projektleitung: CNR - https://www.cnr.it/en

AIMS - https://aims.ac.za/

ENEA - https://www.enea.it/it

Imperial College London - https://www.imperial.ac.uk/

Jagiellonian University - https://en.uj.edu.pl/en_GB/start

Portia - https://portiaweb.de/