Um die Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen, muss auch der private Konsum nachhaltig(er) werden. Da der private Online-Konsum maßgeblich zu den Treibhausgasemmissionen beiträgt, kommt es entscheidend auf Veränderungen im Konsumverhalten von Verbraucher*innen an. Suchmaschinenanbieter, Preisvergleichsportale und Online-Shops spielen als "Informationsbroker" und "Gate-Keeper" zwischen Produzenten und Konsumenten eine zentrale Rolle. Bislang werden jedoch Nachhaltigkeitsaspekte von Produkten im Online-Handel kaum kommuniziert. Zum einen ist es für Unternehmen aufwändig, die oft sehr heterogenen nachhaltigkeitsrelevanten Daten zusammenzutragen, zu synthetisieren und zu bewerten. Zum anderen ist die Entwicklung von personalisierten “Nachhaltigkeits-Tools” für Verbraucher*innen sehr ressourcenintensiv.
Ziel der Leuchtturminitiative KI4NK des BMU ist die Erhebung von Bedarfen und die Entwicklung erster Ideen zur Nutzung von datengetriebenen Technologien und künstlicher Intelligenz (KI), um nachhaltigen Konsum bei Suchmaschinenanbietern, Vergleichsportalen und Online-Shops so einfach wie möglich zu machen. Unternehmens- und Verbraucherperspektiven sollen dabei systemisch zusammengedacht werden.
In einem Prozess mit unterschiedlichen Formaten werden in Interviews mit Verbraucher*innen sowie in Workshops mit den Praxispartnern Bedarfe für den Einsatz von KI-Lösungen für den nachhaltigen Online-Konsum ermittelt. In Fokusgruppen mit Verbraucher*innen werden erste Ideen und Ansätze getestet, überarbeitet und für mögliche Folgeprojekte aufbereitet.
Das Projekt des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) wird gemeinsam vom Center for Responsible Research and Innovation des Fraunhofer IAO, für die Verbraucherperspektive, und der ConPolicy GmbH durchgeführt. Projektpartner der Unternehmensperspektive sind Google Germany, Idealo, Otto Group, Cliqz, Avocado Store und der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) als Praxispartner.