RiConfigure

ZUKUNFTSWERKSTATT ARBEIT.DIGITAL

Industrie 4.0 ist wichtiger Baustein und zentraler Treiber der digitalen Transformation. Dabei kann die Einführung neuer Technologien (z. B. CPS, Automatisierung) in Unternehmen nicht nur technologisch gedacht werden. Auch die weitreichenden Folgen auf organisationaler, sozialer und ethischer Ebene müssen berücksichtigt und aktiv gestaltet werden.   

Daher ist frühzeitige Einbezug dieser über die technische Machbarkeit und Effizienz hinausgehenden Faktoren für die Entwicklung und Implementierung neuer Industrie 4.0-Lösungen notwendig: Denn nur durch die frühzeitige Integration von Fragen zur zukünftigen Mensch-Maschine-Interaktion, Flexibilisierung von Arbeit oder zu Aus- und Weiterbildung in die Technologiegestaltung, können das komplexe Wechselverhältnis von neuen Technologien und den damit verbundenen Akzeptanzbedingungen aktiv moderiert und so neue Innovationspotenziale genutzt werden.

Für solche anwendungsorientierten Innovationen der Industrie 4.0 entwickeln das Fraunhofer CeRRI und die SmartFactoryOWL des Fraunhofer IOSB-INA in Lemgo die ZUKUNFTSWERKSTATT ARBEIT.DIGITAL. In einem iterativen Prozess werden Methoden entwickelt und getestet, die neue Kollaborationen zwischen Unternehmen, Forschung, Politik und Gesellschaft ermöglichen. Ziel ist es mit Hilfe eines designbasierten Vorgehens ganzheitliche Lösungen für Industrie 4.0-Technologien zu entwickeln.

 

Neue Formen der Kollaboration

Die ZUKUNFTSWERKSTATT ARBEIT.DIGITAL entsteht im Rahmen des EU-Forschungsprojekts RiConfigure. Ziel ist es neue Formen der Kollaboration zwischen unbekannten Stakeholdern, passende Kooperationsformate für dynamische Innovationsprozesse und innovative Wertschöpfungsmodelle zu entwickeln.

Um der Komplexität aktueller Herausforderungen wie der digitalen Transformation gerecht zu werden, sind Strategien notwendig, die die unterschiedlichen Bedarfe aller relevanten Akteure integrieren. Hier setzt RiConfigure an, bringt Akteure aus Wirtschaft, Forschung, Politik und Gesellschaft zusammen und entwickelt passende Vorgehensmodelle und Methoden, die neue Kollaborationen ermöglichen. Um nachhaltige Lösungen für komplexe Herausforderungen zu entwickeln, ist die sektorübergreifende Zusammenarbeit von Unternehmen, Forschungsorganisationen, Politik und Gesellschaft (Quadruple Helix-Modell) zentral. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Integration von gesellschaftlichen Perspektiven.     

Um Lösungen für komplexe Herausforderungen zu entwickeln, ist ein iteratives und experimentelles Vorgehen notwendig. Die Durchführung von social labs zielt darauf ab, neue dynamische Kollaborationen zwischen unterschiedlichen Akteuren zu ermöglichen und zu unterstützen. Über den Aufbau und die Implementierung von social labs kann daher:

(1)   der gegenseitige Austausch und wechselseitiges Lernen ermöglicht,

(2)   experimentelles Entwickeln und Testen von neuen Tools und Methoden zur Kollaboration erreicht werden.

Im Rahmen von RiConfigure werden insgesamt vier social labs aufgesetzt und durchgeführt: (1) Fraunhofer CeRRI Berlin & Fraunhofer IOSB-INA Lemgo | (2) Danish Board of Technology Copenhagen & CORO, Co-lab Roskilde | (3) Wageningen University & Institute for Sustainable Process Technology (ISPT) | (4) Institute for Advanced Studies Vienna & Austrian Federal Railways (ÖBB).

Das Konsortium besteht insgesamt aus 11 Partnerorganisationen weltweit. RiConfigure erhält im Rahmen von Horizon2020 von 2018 bis 2021 Förderung durch die Europäische Kommission (grant agreement no. 788047).