Bürgerinnen und Bürger gestalten im Fraunhofer-Workshop die Zukunft ihrer Region
12. September 2018
Zukunftslösungen und -bilder für ländliche Räume entwickeln im September und Oktober 2018 Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit einem Forschungsteam aus zwei Fraunhofer-Instituten. Die Workshops werden im Rahmen des Vorhabens »Horizonte erweitern – Perspektiven ändern« vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Die Zukunft bietet ländlichen Räumen große Chancen. Neue Technologien können helfen, die Lebensqualität in ländlichen Räumen weiter zu steigern, wirtschaftliches Handeln zu fördern und die lokale Gemeinschaft zu stärken. Doch wie können Zukunftslösungen aussehen, die die individuellen Bedarfe der ländlichen Räume in allen Bereichen aufnehmen? Diese Frage untersucht das BMBF-Forschungsvorhaben »Horizonte erweitern – Perspektiven ändern«.
Auf zu neuen Horizonten! Ländliche Räume 2034+
In drei Zukunftsworkshops kommen Bürger und Bürgerinnen in ihren Regionen zusammen, um Zukunftsszenarien zu erleben und zu diskutieren. Unterstützt durch Spiel- und Designmethoden, bringen sie Wünsche und Ansprüche an das Leben von morgen ein. Das Format macht Station in drei Modellregionen: Am 13. und 14. September im Ilzer Land in Perlesreut, am 27. und 28. September im Mittleres Eiderstedt (Tetenbüll) und am 18. und 19. Oktober im Werra-Meißner-Kreis in Eschwege.
An Tag eins bewegen sich die Workshop-Teilnehmenden durch einen Zukunftsparcours in Perlesreut. Sie erleben die Zukunftsszenarien und setzen sich an verschiedenen Stationen mit diesen auseinander. Die drei Szenarien beschäftigen sich mit vielfältigen Themen – von mobilen Wohnformen über neue Lern- und Bildungskultur bis hin zu innovativen Arbeitsmodellen. Innerhalb jedes Szenarios begegnen den Teilnehmenden unterschiedliche Lösungsansätze und sie diskutieren dabei beispielsweise über eine intelligente Verwaltung, das Schöpfen regionaler Werte oder neue Gemeinschaftsorte.
An Tag zwei werden in einem spielerischen Format und in Kleingruppen die Lieblingsideen der Teilnehmenden erfüllt. Sie diskutieren konkrete technologische und soziale Maßnahmen und entwickeln so ihre eigene Zukunftsvision für ihre Region. Der Workshop endet mit den Präsentationen der ausgearbeiteten Visionen der Teilnehmenden.
Zukunft ist gestaltbar.
Die Ergebnisse des Workshops werden in die Entwicklung neuer Strategien für den Technologietransfer integriert, um wünschenswerte Zukunftslösungen für ländliche Räume zu entwickeln. »Zukunft passiert nicht einfach so. Wir haben in unserer Forschung immer wieder festgestellt, dass wir anschauliche Zukunftsbilder schaffen müssen, die als »Wegweiser« dienen und Orientierung schaffen«, betont der Projektleiter Dr. Fabian Schroth. Zudem unterstützen sie Kommunen und ihre Bürgerinnen und Bürger in ländlichen Räumen dabei, vorausschauende Strategien und Maßnahmen in ihrer Region zu initiieren, die von Vielen gewünscht und getragen sind. »Nicht zuletzt helfen solche Zukunftsbilder auch uns Wissenschaftlern, neue Innovationen zu entwickeln oder bereits bestehende Lösungen zu finden, mit denen die Menschen ihre Zukunft gestalten können«.
Zum Hintergrund:
Gemeinsam mit VordenkerInnen und ExpertInnen entwickelte das Center for Responsible Research and Innovation des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO Zukunftsbilder ländlicher Räume. Diese wurden ergänzt um bekannte Zukunftstechnologien, welche das Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen INT identifizierte.
Diesen Herbst werden die Szenarien in drei Modellregionen in Bayern, Schleswig-Holstein und Hessen vor dem Hintergrund regionaler Herausforderungen und Wünsche diskutiert, mit bestehenden Bedarfen abgeglichen und weiterentwickelt. Bürger und Bürgerinnen der Region werden einbezogen, um ihre Bedarfe und Wünsche einzubringen.