Quantencomputing Heilbronn-Franken

Quantencomputing hat in den letzten Jahren aufgrund seines hohen disruptiven Anwendungspotenzials ein großes Interesse auf sich gezogen. Das Forschungsfeld umfasst einige der bedeutendsten technologischen Fortschritte, die es ermöglichen könnten, Probleme zu lösen, die mit herkömmlichen Rechnerarchitekturen nicht oder nur eingeschränkt lösbar sind. 

In diesem Kontext entwickelt sich ein internationales Innovationsökosystem, bestehend aus unterschiedlichen Sub-Ökosystemen und Sektoren, die in dynamischen Formen der Kooperation zur Entstehung von Wissen und Innovationen beitragen. Auch die Region Heilbronn-Franken stellt ein solches Sub-Ökosystem dar und ist dementsprechend von Entwicklungen und Dynamiken des internationalen Innovationsökosystems betroffen.

ZIEL

Um das strategische Potenzial von Quantencomputing für die Region Heilbronn-Franken zu bewerten und zu heben, zielt eine internationale Interviewstudie darauf ab, die Potenziale und Bedarfe des internationalen Quantencomputing-Ökosystems zu analysieren und auf dieser Grundlage Ansatzpunkte für dessen regionale Stärkung und Weiterentwicklung abzuleiten. Dadurch werden eine empirische Grundlage und der analytische Rahmen für den sich anschließenden Roadmapping-Prozess geschaffen. Ausgehend von den Ergebnissen der Potenzial- und Bedarfsanalyse soll die Region in die Lage versetzt werden, entlang ihrer standortspezifischen Stärken die zentralen Kompetenzen und Ressourcen in einer strategisch relevanten Schlüsseltechnologie aufzubauen. Der übergeordnete Blick ermöglicht es, Heilbronn-Franken effektiv als Teil des internationalen Quantencomputing-Ökosystems positionieren zu können. 

VORGEHEN

Die Grundlage der Bedarfs- und Potenzialanalyse des Quantencomputing-Ökosystems bildet eine qualitative Studie mit 34 nationalen wie internationalen Expert:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, die zu Forschungsstand, Anwendungsfeldern, Schlüsselakteuren sowie Herausforderungen, Bedarfen und Risiken im Bereich Quantencomputing befragt wurden.

Anknüpfend an die identifizierten Bedarfe und Potenziale wird unter Einbezug eines internationalen Advisory Boards sowie regionaler Stakeholder ein workshopbasierter Prozess initiiert, der auf die Entwicklung einer regionalen Quantencomputing-Roadmap im Jahr 2024 abzielt. Untergliedert in Themen-Roadmaps wird so eine Priorisierung der Bedarfe und eine Ableitung von strategischen Handlungsrichtungen ermöglicht. So soll das Innovationsökosystem bestmöglich gestärkt und nachhaltig weiterentwickelt werden. 

Die identifizierten Trends und Einschätzungen der Expert:innen werden Ende 2024 im Rahmen eines Trendmonitorings mittels Delphi-Befragung durch ein internationales Panel validiert und wenn notwendig angepasst. Mit diesem Vorgehen werden die Quantencomputing-Roadmap und die daraus abgeleiteten Aktivitäten stetig auf das sich verändernde Ökosystem angepasst. 

FÖRDERUNG UND PARTNER

Das Projekt wird durch die Dieter-Schwarz-Stiftung unterstützt und findet in Zusammenarbeit mit dem Team Quantencomputing und dem Forschungs- und Innovationszentrum Kognitive Dienstleistungssysteme des Fraunhofer IAO im Rahmen von KODIS II statt.